Tiergestützte Therapie erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit. Immer häufiger werden verschiedene Haus- und Nutztiere in das Leben in Einrichtungen integriert, dort gehalten, Mitarbeiter bringen ihre privaten Tiere mit zur Arbeit oder Menschen in medizinischen/therapeutischen/pädagogischen und/oder sozialen Berufen integrieren eigenen Tiere oder Tiere aus Einrichtungen in ihren Arbeitsprozess.
Die hilfreichen Tiereffekte, die schon seit einigen Jahren ausführlich in der Literatur beschrieben werden und durch immer mehr Studien verschiedener Fachrichtungen wissenschaftlich bestätigt wurden, sind sehr vielfältig. So können Tieren positiv auf die emotionale Welt der Menschen wirken, sie können helfen, diese körperlich und geistig zu aktivieren, Freude zu schenken und dienen sehr häufig als Eisbrecher. Sie können zum Beispiel einen neuen Weg auf eine wertfreie und unbelastetere Art ebnen, Mut und Freude machen oder zum Beispiel auch helfen, mehr Selbstwertgefühl zu entwickeln, können antidepressiv oder sogar antisuizidal wirken.
Der Begriff „Tiergestützte Therapie“ beschreibt einen Vorgang, in dem Tiere (ganz verschiedener Gattung) in einen Arbeitsprozess integriert werden, bei dem das Tier als Co-Therapeut den menschlichen Therapeuten in seiner Arbeit UNTERSTÜTZT. Das Tier wird also nicht selber Therapeut. Deshalb spricht man häufig auch präziser vom Therapie-BEGLEIT-Tier. Der längere Begriff wird jedoch meist als Gründen der Vereinfachung verkürzt, ohne dass sich die Bedeutung (das Tier begleitet) dadurch ändern würde.
Der Begriff „Tiergestützte Therapie“ wurde in der jüngeren Vergangenheit zunehmend durch den Begriff „Tiergestützte Intervention“ als neutralere Formulierung abgelöst.
Bei der Tiergestützten Intervention verzweigen sich die Begriffe zur weiteren Differenzierung und Präzisierung. Menschen aus therapeutischen Berufen, wie zum Beispiel Psychotherapeuten, die ihr Tier in ihr psychotherapeutisches Arbeitsumfeld integrieren, machen zum Beispiel das, was klassisch als „Tiergestützte Therapie“ verstanden wird. Menschen, die ihr Tier jedoch zum Beispiel in ein pädagogisches/sozialpädagogisches Arbeitsfeld einbringen, machen aber ja keine Therapie. Auch Menschen aus anderen Berufen, in den Klienten/Schüler usw. soziale, medizinische, betreuerische oder auch seelsorgerische Unterstützung erhalten, werden durch den Einsatz eines Tieres nicht zu Therapeuten. Vielmehr intervenieren sie im Rahmen ihres Berufsfeldes mit anerkannten und erprobten Methoden und Techniken. So festigte sich nach und nach der Begriff „Tiergestützte Intervention“ und verdrängt mehr und mehr den älteren und ungenaueren Begriff der „Tiergestützten Therapie“. Wir sprechen also in der Tiergestützten Intervention zum Beispiel von der Tiergestützten Pädagogik, wenn die Intervention pädagogische Ziele verfolgt und/oder von einem Pädagogen durchgeführt wird.
Hier stellt sich sicherlich als erstes die Frage: was heißt denn in diesem Zusammenhang „gut“? „Gut“ ist schließlich als Erstes eine Bewertung, die sich aus den persönlichen Prioritäten und Vorlieben eines Einzelnen ergeben können. Deshalb können verschiedene Menschen auch ganz verschiedene Dinge „gut“ finden.
Im Rahmen der Tiergestützten Intervention meint „gut“ eher das Folgende:
Was ist wichtig, damit Qualität, Sicherheit und Dauerhaftigkeit in der Tiergestützten Arbeit bzw. Intervention zur Regel werden kann?
Warum nennen wir unsere Ausbildung immer noch „Ausbildung zum Therapiehunde-Team“?
Wir haben Überlegungen angestellt, wie wir die für uns wichtigen Aspekte in einer präzisen und nicht zu langen Benennung erfassen könnten.
Diese Aspekte sind zum einen
So gab es die Idee zur „Ausbildung zum Team für Hund-gestützte Intervention“, in der beide Aspekte gut erfasst sind. Dieser Begriff erschien uns jedoch sehr „unhandlich“ und trotz der präzisen Erfassung wenig geeignet. Auch ist der neuere Begriff der Tiergestützten bzw. Hund-gestützten Intervention für viele noch vollständig unbekannt und so erklärungsbedürftig. Durch unsere Arbeit möchten wir dazu beitragen, die Begriffe für alle Interessierten verständlich und anwendbar zu machen.